Kurzes Aufatmen, Krafttanken und dann der lange Fall
Nachdem es meiner Schwiegermutter in spé durch ihre schlimme Erkrankung so schlecht ging, kam vieles an Gefühlen in mir ins rollen.
Es wurde Zeit umzudenken, nachzudenken und zu handeln.
Ich war schon immer chaotisch und niemand der gut und gerne Dinge nach Vorschrift abfertigt, ich glaube das wird auch immer so sein, ich finde es nämlich gut so. Denn chaotisch sein bedeutet nicht seine Aufgaben nicht zu bewerkstelligen.
Abgesehen von meinem Lebensplan, plane ich ansonsten sehr selten etwas. Dennoch war ich jetzt, von meinen eigenen Emotionen, dazu gezwungen zu planen und zu handeln. Ich erkundigte mich über die Krankheit, über Hilfsmittel usw...
Es ist schwer jeden Tag daran zu denken einen geliebten Menschen verlieren zu können.
Zeitgleich ging es meiner eigenen Mutter psychisch sehr schlecht, immer wieder war sie im KH, doch niemand fand eine Ursache - weder für die Panik, noch für die Schmerzen und auch nicht für die Atemnot.
Das letzte Jahr kostete viel Kraft - so verdammt viel.
Ich habe 120% gegeben, täglich, allerdings musste ich diese aufteilen, sodass ich meinen geliebten Job meist mit 30%-40% bewältigte...der Rest ging für andere Dinge drauf. Der Stress im Kollegium auf der Arbeit machte es nur schlimmer.
So dass der Tremor (s. 4. Februar 2012) einsetzte. In den letzten zwei Monaten wurde es wieder seltener, dennoch werde ich damit leben müssen.
Vor wenigen Wochen erfuhren wir dann, dass die Krankheit meiner Schwiegermutter erstmal besiegt ist, wohl eher gestoppt, denn eine Heilung wird es nicht geben - nur eine kurzzeitige Besserung.
Gestern der Schock - sie musste mit dem RTW ins KH - Verdacht auf Schlaganfall.
Mir stellt sich dann die Frage wieso?
Wieso dürfen wir nicht genügend Kraft sammeln - wo doch klar ist, dass wir bald wieder eine schwere Phase durchmachen müssen, weshalb wieder dieser Arschtritt?
Haben wir nicht verdient glücklich zu sein - nur einen Moment lang?
Ich reiße mich zusammen, will stark sein, für meinen Freund und dessen Familie, für meine Mutter, doch wenn ich alleine bin könnte ich weinen, weinen und noch mehr weinen - ich muss mich zusammen reißen nicht in mein altes Verhalten zu verfallen.
Nicht zusammenzubrechen...es ist so schwer.
Wieviel Kraft habe ich wohl noch?
...mir fehlen gerade die Worte. Es passiert so viel und es ist einfach alles mit einem dunklen Schatten überzogen.
Meine zwei Wochen Urlaub, die ich nun habe, werden mich wahrscheinlich nicht zur Ruhe kommen lassen...
Bis bald
&
liebe Grüße
Ruby Diamond
ruby_diamond am 22. Mai 12
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