Dienstag, 22. Mai 2012
Kurzes Aufatmen, Krafttanken und dann der lange Fall
Nachdem es meiner Schwiegermutter in spé durch ihre schlimme Erkrankung so schlecht ging, kam vieles an Gefühlen in mir ins rollen.
Es wurde Zeit umzudenken, nachzudenken und zu handeln.
Ich war schon immer chaotisch und niemand der gut und gerne Dinge nach Vorschrift abfertigt, ich glaube das wird auch immer so sein, ich finde es nämlich gut so. Denn chaotisch sein bedeutet nicht seine Aufgaben nicht zu bewerkstelligen.
Abgesehen von meinem Lebensplan, plane ich ansonsten sehr selten etwas. Dennoch war ich jetzt, von meinen eigenen Emotionen, dazu gezwungen zu planen und zu handeln. Ich erkundigte mich über die Krankheit, über Hilfsmittel usw...

Es ist schwer jeden Tag daran zu denken einen geliebten Menschen verlieren zu können.
Zeitgleich ging es meiner eigenen Mutter psychisch sehr schlecht, immer wieder war sie im KH, doch niemand fand eine Ursache - weder für die Panik, noch für die Schmerzen und auch nicht für die Atemnot.
Das letzte Jahr kostete viel Kraft - so verdammt viel.
Ich habe 120% gegeben, täglich, allerdings musste ich diese aufteilen, sodass ich meinen geliebten Job meist mit 30%-40% bewältigte...der Rest ging für andere Dinge drauf. Der Stress im Kollegium auf der Arbeit machte es nur schlimmer.
So dass der Tremor (s. 4. Februar 2012) einsetzte. In den letzten zwei Monaten wurde es wieder seltener, dennoch werde ich damit leben müssen.

Vor wenigen Wochen erfuhren wir dann, dass die Krankheit meiner Schwiegermutter erstmal besiegt ist, wohl eher gestoppt, denn eine Heilung wird es nicht geben - nur eine kurzzeitige Besserung.
Gestern der Schock - sie musste mit dem RTW ins KH - Verdacht auf Schlaganfall.
Mir stellt sich dann die Frage wieso?
Wieso dürfen wir nicht genügend Kraft sammeln - wo doch klar ist, dass wir bald wieder eine schwere Phase durchmachen müssen, weshalb wieder dieser Arschtritt?
Haben wir nicht verdient glücklich zu sein - nur einen Moment lang?
Ich reiße mich zusammen, will stark sein, für meinen Freund und dessen Familie, für meine Mutter, doch wenn ich alleine bin könnte ich weinen, weinen und noch mehr weinen - ich muss mich zusammen reißen nicht in mein altes Verhalten zu verfallen.
Nicht zusammenzubrechen...es ist so schwer.
Wieviel Kraft habe ich wohl noch?

...mir fehlen gerade die Worte. Es passiert so viel und es ist einfach alles mit einem dunklen Schatten überzogen.
Meine zwei Wochen Urlaub, die ich nun habe, werden mich wahrscheinlich nicht zur Ruhe kommen lassen...


Bis bald
&
liebe Grüße

Ruby Diamond



Mittwoch, 29. Februar 2012
Oh, hallo Vergangenheit...
Das dachte ich mir erst vor wenigen Minuten als mich jemand anschrieb von dem ich acht Jahre nichts gehört hatte.
Klasse, da sind sie wieder die Bilder, die Geräusche und die Gerüche der Vergangenheit.
Danke für's triggern !
Man denkt, man hätte damit abgeschlossen und könnte weiterleben, doch immer wieder spuckt die Hölle einen Teil des Verdrängten aus und der Teufel persönlich genießt es, einem beim Scheitern daran zuzusehen.
Daumen hoch für diese Glanzleistung !
Werde mir jetzt einen Kaffee machen und mich mit meinem Strickzeug vor der Flimmerkiste einigeln.
Verdrängung - schon wieder.



Dienstag, 28. Februar 2012
Hilfe? Ich bin wohl fehl am Platz...
Wieso habe ich ständig das Gefühl am falschen Ort zu sein?
Wieso denke ich so oft es würde etwas fehlen?
Ich meine, ich habe doch alles,
Freunde, Familie, meinen Partner, meine Kater, eine Wohnung, noch einen Job (bin auf der Suche nach etwas neuem)...
Eigentlich dürfte ich solche Gedanken nicht hegen.
Sie dürften nicht da sein und doch sind sie es.
In meinem Freundeskreis, der seit Jahren besteht, fühle ich mich manchmal fremd und nicht dazugehörig. Das war nicht immer so. Lange war ich diejenige die alles zusammenhielt, oder ich dachte es wäre so.
Dann brachen Teile des Kreises ab, bis er sich neu formatierte.
Vielleicht fehlt mir nichts, nicht direkt, aber Personen für mich fehlen.
Ich weiß es nicht genau.
Ich kämpfe mit meinen Gefühlen.
Dann treten Menschen in mein Leben, von denen ich dachte sie kehren nicht zurück. Und auf einmal sind sie wichtig für mich. Versuche ich etwas zu ersetzen? Oder jemanden?
Manche von diesen Menschen sind ein Segen, andere ein Fluch, aber auch die bösen Geister der Vergangenheit lasse ich zu. Obwohl ich weiß, dass ich mich erneut mir selbst stellen muss. Niederknien werde und die Strafe erhalten werde.
Wie schon so oft.
Ich schaue auf die Uhr und sollte eigentlich ins Bett.
Doch da sind soviele Gedanken, solche die einen den Schlaf rauben und dann die Nacht zum Tag machen.
Stiche im Kopf.
Kleine.
Dann wird es schlimmer, es hämmert und das Blut rauscht in meinen Ohren.
Mal wieder übernommen, zu spät die Reißleine gezogen?
Gerade scheint mir keine Lösung möglich.
Gibt es die jemals?

In diesem grüblerischen Sinne
ruhiges Hin- und Herwälzen ;)

Ruby Diamond